Alles Gute kommt von oben – auch die guten Nachrichten von der alten Platane vor St. Reinoldi

Performance am Samstag, 22. Juni, 18.30 Uhr

Das ist auf dem blauen Planeten möglich: Kurznachrichten aus aller Welt

  • 23.000 Wissenschaftler unterstützen die Friday for future Bewegung und sagen: Die junge Generation hat recht.
  • In den Niederlanden fahren alle Züge seit 2 Jahren mit Strom aus erneuerbaren Energien.
  • Die USA schützen 1,3 Millionen Hektar als dauerhafte Wildnis.
  • Als erstes Land in Asien führt Taiwan die gleichgeschlechtliche Ehe ein.
  • Und in Botswana ist Homosexualität nicht länger kriminell.
  • Philadelphias hat eine Zuckersteuer: Sie macht Bürger gesünder und finanziert nebenbei 4000 Kindergärten.
  • Erfolg nach Strandsäuberung: Im Mumbai schlüpfen wieder Meeresschildkröten.

(Quelle u.a.: App Good News; Twitter // perspektive daily: „Die Welt kann mehr als du denkst“)

Friedenbewegung in Kaschmir
Frieden machen wollen jetzt Menschen in Indien und Pakistan. Dort wächst eine Friedensbewegung. Der Kampf um Kaschmir soll endlich ein Ende haben. Das ist ein wunderschönes Land in den Bergen eben genau zwischen Pakistan und der Volksrepublik China. Friedensgruppen aus den beiden verfeindeten Ländern tun sich nun zusammen. Sie fühlen sich trotz verschiedener Religionen und Staatsangehörigkeiten verbunden und wollen, dass der Hass und das Sterben aufhört. Kaschmir soll endlich zu Ruhe kommen.
(Quelle: The Times of India vom 02.03.2019)

Inyenyeri
Durch manche Erfindungen kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: der Umwelt helfen und für die Gesundheit sorgen: In Ruanda wird viel auf offenem Feuer gekocht. Dabei verbrennen und verletzten sich viele, vor allem Kinder. Und die Rauchgase, die dabei entstehen, sind total ungesund. Laut Weltbank sterben daran jährlich vier Millionen Menschen. Ein soziales Start-up aus Ruanda hat jetzt einen kleinen Koch- und Heizofen entwickelt, auf dem wird mit Pellets aus Biomasse gebrutzelt. Damit verbraucht man viel weniger Holz, es gibt kaum mehr Giftgase, und auch die Energie-Kosten werden um die Hälfte gesenkt. Das allein ist schon eine geniale Erfindung. Aber es kommt noch besser: Der neue Ofen ist kostenlos. Im Gegenzug verpflichten sich die Beschenkten, die Pellets beim Start-up zu kaufen. Und wer kein Geld hat, bezahlt mit gesammeltem Reisig. Das Geld für dieses Projekt stellt Oikocredit zur Verfügung, eine internationale Entwicklungsgenossenschaft. Die investieren das Geld, das wir sparen, in Menschen und in die Umwelt. Eine Regionalgruppe gibt es übrigens auch in Dortmund.
(Quelle: Oikocredit)

Weitere Mutmacher und Lichtblicke:
Die Hochschule ETH in Zürich kann mit der Energie des Sonnenlichts Treibstoff aus Wasser und Luft herstellen. Damit könnten Flugzeuge und Schiffe fahren.
Kanada will Einwegplastik verbieten und auf der ganzen Welt gibt es immer mehr plastikfreie Supermärkte.
Vor 25 Jahren recyclte Südkorea nur 2% aller Nahrungsmittelabfälle. Heute sind es 95%.
Übrigens – ein Bremer Gewürz-Onlinehandel lässt Kunden die Preise selber bestimmen – und hat damit Erfolg.

Architekt der Obdachlosen
Der Architekt Rex Hohlbein lebt in Seattle in Amerika. Früher plante er mal Luxuswohnungen. Dann freundete er sich mit einem Obdachlosen an. Jetzt entwirft er statt Villen Blockhäuser. Die stellen Hausbesitzer sich in ihren Garten und lassen dort Obdachlose wohnen. Bett, Dusche, Toilette, Tisch, Schränke. – ist alles vorhanden auf den nur 12 Quadratmetern. Es gibt sogar Solarzellen auf dem Dach und einen Wassertank. Das macht die Bewohner unabhängig. Und wenn ein Hausbesitzer genug hat vom dem Blockhaus in seinem Garten, wird es zum nächsten gebracht. Immer mehr öffnen dafür ihre Gartentüren.
(Quelle: onlineplattform piqs, aus brand eins 06/2019)

Housing First
Den Menschen, die keine Wohnung haben, einfach eine zu geben – das ist auch das Prinzip von “Housing First”. Und das ist noch radikaler: Anstatt Obdachlose jahrelang mit Sozialleistungen zu unterstützen, gibt man ihnen eine richtige Wohnung. In Salt Lake City hat sich die Obdachlosigkeit dadurch um 78 Prozent reduziert. Das gibt es mittlerweile auch in Düsseldorf. Das Geld dafür wird gespendet.

Drei Nachrichten von besonderen Menschen:
Eine Gynäkologin hilft einer Frau ohne Krankenversicherung ihr Kind auf die Welt zu bringen – umsonst.
In Norddeutschland behandelt eine Zahnärztin einen Flüchtling im Kirchenasyl in ihrer Praxis. Und die Polizei lässt sie gewähren.
Nicht lamentieren, sondern machen. Danach handelten Bewohner des sogenannten Rumänenviertels in der Dortmunder Nordstadt schon vor einigen Jahren. Sie wollten sich nicht mehr über vermüllte Grünflächen ärgern. Zusammen mit den rumänischen Familien bepflanzten sie diese stattdessen mit Blumen. Seitdem wurde viel weniger Müll an die Straßen und Bahngleise geschmissen. Und es sind gute Kontakte entstanden. Man weiß voneinander. Einmal stand eine Gruppe von Nachbarn unter dem Fenster eines kranken rumänischen Mädchens und hat gesungen. Das ist schon eine Weile her. Man müsste mal wieder hingehen und schauen, was draus geworden ist.

Friseure für Obdachlose
Etwas tun für nichts – ist die Devise der „Barber Angels“. Das sind Männer mit schwarzen Kutten und scharfen Scheren. Sehen aus wie ganz harte Jungs – aber sie haben ein weiches Herz. Mit einer gefährlichen Motorradgang haben sie nichts zu tun. Sie sind Friseur-Engel. In ihrer Freizeit frisieren sie in sozialen Einrichtungen oder einfach auf der Straße Obdachlose und Bedürftige. Kostenfrei. Bisher bei über 20.000 Menschen in ganz Deutschland. Die schwarze Kuft soll denen, die kommen, die Hemmschwelle nehmen. Man will sich auf Augenhöhe begegnen. Für die Obdachlosen ist das Luxus. Dafür bekamen die Barber Angels gerade die Goldmedaille am Bande, einen Preis für Menschlichkeit.
(Quelle: u.a. rtl.de)

Dortmunder schicken Obdachlose übrigens in Urlaub. Die brauchen das nämlich auch: Pause haben von ausgegrenzt werden und Angst vor dem nächsten Tag haben.
(Quelle: https://www.spendobel.de/projekte/eine-auszeit-ferienfreizeit-fuer-wohnungslose-maenner-und-frauen/)

Schüler in Neumünster werden zu Jägern von Fake-news!
Sie merken, es ist gar nicht so leicht zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Mehr Bildschirmzeit macht Kinder schlauer? Zucker ist ein Heilmittel? Wer beim landesweiten Schul-Projekt mitgemacht hat, ist jedenfalls nachher besser gegen Lügen, Manipulationen und Hetze gewappnet.

Youtube gegen Hass im Netz
Übrigens zeigt Youtube jetzt Hass im Netz auch die rote Karte: Die weltgrößte Plattform für Internet-Videos hat sich entschieden, Neonazis zu verbannen. Es werden alle Videos entfernt, in denen jemand behauptet, dass eine gesellschaftliche Gruppe einer anderen Gruppe überlegen ist. Außerdem soll auf YouTube keiner mehr eine Plattform haben, um Unwahrheiten über die Vergangenheit zu verbreiten – zum Beispiel den Holocaust leugnen. Das wär mal ne gute Nachricht, wenn die das schaffen. Sensationell, wenn die das schaffen.
(Quelle: https://www.evangelisch.de/blogs/confessio-digitalis/156568/08-06-2019)

Seenotrettung
Mut ist, dahin zu gehen, wo andere fliehen und sich nicht damit abzufinden, wenn andere sterben. Jeden Menschen aus Seenot retten. Den Namen der Toten bewahren, die im Meer starben. Das ist das Anliegen von Seewatch und der Initiative Seebrücke. Auf dem Kirchentag schrieben Menschen Namen der im Mittelmeer Verstorbenen auf Banner. Im Anschluss an die Guten Nachrichten vom Baum wurden sie am Turm der Reinoldikirche angebracht. Die Zuhörer*innen wurden eingeladen, sich dem Gedenken anzuschließen oder halten zu inne – wenn die Glocke von St. Reinoldi für Toten läutet. Das ist nicht nur Fähigkeit zu Mitgefühl und Ausdruck von Entsetzen. Es ist auch geäußerter Widerstand – so einem Sterben nicht länger zuzulassen. Was wäre unser blauer Planet ohne!

Dortmund ist „sicherer Hafen“
Die Seebrücke hat es auch geschafft, dass Dortmund mit 60 anderen Städten in Deutschland sicherer Hafen ist. Damit erklärt sie sich bereit, Flüchtlinge aufzunehmen, die in Seenot geraten sind und deren Namen sonst irgendwann auch auf Banner zu schreiben wären.

„Schönes“ von Kita-Kindern in Dortmund:
Gute Nachrichten sind nicht dazu da, sich die Welt schön zu reden. Gute Nachrichten sind da, um Mut zu fassen und neben den Schatten auch das Lichte nicht zu vergessen!
Das letzte Wort vom Baum nach drei Tagen Kirchentag haben Kinder einer Kita in Dortmund. Sie haben sich mit guten Nachrichten beschäftigt. Und dann haben Sie aufgeschrieben, was gut und schön ist in ihrem Leben: Eine schöne Wolke – Zelten mit der Familie, Urlaub mit der Familie – Ausflüge mit der Kita – Ein schönes Lagerfeuer – Ins neue Haus ziehen – Mit dem Wohnwagen wegfahren – In Frankreich eine Höhle finden – Familie , Geschwister, Oma und Opa – Ein Bogen zum Bogenschießen – schön, dass wir etwas für die Erde tun können: Wasser ausmachen beim Duschen; Müll trennen.. – Im Pool schwimmen – Papas altes zu Hause am Meer ist toll – Geburtstag – Freunde haben, Lachen – Geschichten hören.