Alles Gute kommt von oben – auch die guten Nachrichten von der alten Platane vor St. Reinoldi
Performance am Freitag, 21. Juni, 18.30 Uhr
Überraschendes
Der Zirkus Roncalli ersetzt Tiere durch Hologramme. Das ist letztes Jahr so beschlossen worden. Statt echte Tiere in die Manege zu holen, wollen sie nun 3D Projektionen nutzen. Damit ist Roncalli weltweit der erste Zirkus, der auf diese Technologie zurückgreift – ein Zirkus mit einem Herzen für Tiere!
(Quelle u.a.: https://web.de/magazine/unterhaltung/lifestyle/zirkus-roncalli-ersetzt-tiere-manege-hologramm-33788828)
#entdecken, was geht. Das waren die Mutmacher des Abends:
- Indien investiert massiv in grüne Energie! Wahrscheinlich wird das Land sogar die Zusage vom Pariser Klimaabkommen noch übertreffen.
- San Francisco verbietet Gesichtserkennungs-Software und wehrt sich gegen Überwachung.
- Obdachlose bekommen jetzt in England Kredite für die Wohnungssuche – und zwar ohne Zinsen.
- Deutsche Wissenschaftler haben ein Enzym entschlüsselt, das Plastik abbauen kann.
- Die Weltgesundheitsorganisation entfernt die „Geschlechtsidentitätsstörung“ von der Liste der Krankheiten. Das bedeutet: Wer sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren kann, das in seinem Personalausweis steht, der gilt nun endlich nicht mehr als „krank“.
- Eine neue Impfung gegen Ebola steht kurz vor der Zulassung. Das kann Tausende Leben in Afrika retten.
- Jetzt kommen wieder die heißen Tage und damit auch die Mückenstiche. Ein deutsches Start-up hat ein Gerät und eine App entwickelt, das den Juckreiz von Mückenstichen innerhalb weniger Sekunden stoppt.
(Quelle:u.a. Twitter // perspektive daily: „Die Welt kann mehr als du denkst“)
Buon Vivir
In Bolivien hat jetzt jeder ein Recht auf gutes Leben. Das wurde per Gesetz in die Verfassung hinein geschrieben. Ein Recht auf Nahrung, auf Gesundheit, auf Erziehung und ein recht auf Wasser für alle: Wenn das umgesetzt wird, krempelt es die Welt der Bolivianer um. Damit wird vor allem auch die Tradition der Ureinwohner*innen ernst genommen. Gutes Leben heißt für sie: Wohlergehen für Mensch und Natur.
(Quelle: Anja Habersang, Dortmund, unterwegs in Südamerika)
Friday for Future
Tausende der jungen Generation waren heute wieder auf der Straße – vor allem bei dem ersten zentralen, internationalen Klimastreik in Aachen. Und die erzielen erste Erfolge: England hat als weltweit erste Regierung den Klima- und Erdnotstand ausgerufen. Konstanz hat sich dem angeschlossen und will damit Vorbild in Deutschland sein. Vielleicht wird das ja die erste Revolution in der Menschheitsgeschichte, die von Kindern ausgeht.
Gesetzentwurf einer Grundschulklasse
Kinder der Johannesgrundschule bei Rheine haben in der vergangenen Woche ein Klimaschutz-Gesetz für ihre Schule verabschiedet:
„Artikel 1: Jeder fängt bei sich selbst an und versucht, Plastik zu vermeiden.
Artikel 2: Wenn möglich, mit dem Fahrrad, Roller oder zu Fuß zur Schule kommen.
Artikel 3: Das Pausenfrühstück darf nur soviel enthalten, wie man auch aufessen kann. Nichts landet im Abfallkorb.
Artikel 4: Jedes Kind schaut, ob beim Verlassen der Klasse das Licht ausgeschaltet ist.
Artikel 5: Schreibwaren dürfen nur aus recyceltem Papier sein.“
Das ist vorbildlich und ließe sich Allerortens eins zu eins so übernehmen…
(Quelle: Reinhold Zeise, Lehrer an der Johannesschule Mesum/Elte nahe Rheine)
Tansania erlässt Plastiktüten-Verbot
Eine Welt ohne Plastik und Plastikmüll – unvorstellbar? Tansania zieht das jetzt durch: Seit Anfang Juni darf dort nicht mehr eine einzige Plastiktüte hergestellt, verkauft und genutzt werden – nicht beim Einkaufen, nicht im Haushalt. Sogar das Reisegepäck von Touristen muss plastikfrei sein. Wer dagegen verstößt, muss eine Geldbuße zahlen oder sogar ins Gefängnis.Erlaubt ist Plastik nur noch in der Medizin, in der Landwirtschaft und in der Bauindustrie. Tansania ist nicht das erste afrikanische Land … Mal ganz ehrlich: Wer hätte das erwartet?
(Quelle: u.a. https://www.mdr.de/nachrichten/panorama/tansania-plastiktueten-verbot-102.html)
Nazis raus aus Youtube
Plastik kann man verbieten. Rechtsextreme Gedanken lassen sich mit einem Gesetz leider nicht so schnell aus der Welt schaffen. Nazis raus – das sagt sich so leicht. Ist aber gar nicht so leicht umzusetzen. Youtube will es nun wahrmachen! Die weltgrößte Plattform für Internet-Videos hat sich entschieden, Neonazis zu verbannen. Es werden alle Videos entfernt, in denen jemand behauptet, dass eine gesellschaftliche Gruppe einer anderen Gruppe überlegen ist. Außerdem soll auf YouTube keiner mehr eine Plattform haben, um Unwahrheiten über die Vergangenheit zu verbreiten – zum Beispiel den Holocaust leugnen.
Sensationell, wenn die das schaffen.
(Quelle: https://www.evangelisch.de/blogs/confessio-digitalis/156568/08-06-2019)
Zahlen des Tages
Es ist nicht alles gut auf der Welt, aber vieles hat sich wirklich verbessert: Walter Wullenweber, Jahrgang 1962, schreibt in seinem Buch „Frohe Botschaft“: „Als ich eingeschult wurde, arbeiteten unsere Väter pro Jahr 800 Stunden mehr als wir heute. Die Arbeitszeitverkürzung entspricht mehr als der Hälfte unseres aktuellen Jahrespensums. Hätte meine Mutter arbeiten wollen, sie hätte von meinem Vater eine schriftliche Erlaubnis haben müssen.“ Und noch ein paar Jahre früher musste eine Lehrerin ihren Beruf aufgeben, wenn sie Mutter wurde. Das ist alles noch gar nicht so lange her!
Entwicklung in der Medizin
1982 hatte ein Bergsteiger seine Unterschenkel verloren – sie waren ihm in der Kälte auf dem Berg erfroren. 30 Jahre später entwickelte er Prothesen mit, die durch künstliche Intelligenz gesteuert werden. Jetzt kann er damit sogar wieder auf Berge klettern. Und eine Tänzerin, die beim Terroranschlag 2013 auf den Boston Marathon ihren Fuß verlor, tanzt dank einer solchen intelligenten Prothese jetzt wieder.
(Quelle: https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/quarks-und-co/video-der-grosse-umbruch-wie-kuenstliche-intelligenz-unsere-gesellschaft-veraendert-100.html)
Schwer in Ordnung
Der Schwerbehindertenausweis heißt jetzt in mehreren Bundesländern anders: Auf den Ausweishüllen steht nun „Schwer in Ordnung“. Damit fühlen sich die Betroffenen viel wohler. War die Idee einer 14-Jährigen. Kinder haben manchmal echt geniale Ideen.
(Quelle: Eigene Recherche/Kobinet)
Gute Nachrichten aus Dortmund
Eine gute Nachricht kann auch sein, wenn jemand etwas NICHT tut: Zum Beispiel Vermieter, die die Miete NICHT erhöhen, obwohl sie es könnten. Da kann die Miete schon mal jahrelang gleich bleiben. Eine Dortmunder Familie mit mehreren Kindern freut sich darüber und hat uns davon erzählt. Für sie ist das eine echt gute Nachricht.
(Quelle: zugeschickt)
Urbanisten
Viele leben gerne in Ihrer Stadt? Trotzdem gibt es ja immer Ecken und Orte, die könnte man hübscher machen und besser nutzen. „Die Urbanisten“ aus Dortmund lamentieren nicht lange, sondern nehmen die Dinge in die Hand. Junge Leute mit einer Leidenschaft für diese Stadt überlegen zusammen, wie sie noch schöner werden könnte. Zuletzt sind sie zusammen mit Kindern und Jugendlichen diesen hässlichen grauen Verteilerkästen in Westerfilde zuleibe gerückt. Jetzt leuchten darauf in bunten Farben die Kinderrechte.
(Quelle: https://dieurbanisten.de)
Epidemie Einsamkeit
In Köln gibt´s auch eine Gruppe junger Menschen: die Obstkäbchen. Sie bringen verarmten Senioren Obst und Gemüse und bleiben noch auf einen Kaffee da. Das ist gut gegen die Einsamkeit. Und mit der wollen sich viele einfach nicht mehr abfinden.
In Dortmund wird regelmäßig zum Drei-Gänge-Menü beim Quartiersdinner geladen. Das nächste Mal am 29. Juni im Unionviertel. Zwei tun sich zum Kochen zusammen und treffen auf vier mal zwei andere Menschen, die auch einen Gang kochen. Am Ende haben zwölf zusammen gesessen und gegessen. Und schon werden einem die fremden Nachbarn etwas vertrauter.
(Quelle u.a.: https://www.in-stadtmagazine.de/citywest/quartiers-dinner-bringt-nachbarn-beim-kochen-zusammen-68427)
Auf der Reeperbahn in Hamburg waren die Clubs tagsüber früher eigentlich leer. Heute bringt Mitra Kassai dort Senioren zum Tanzen. Die sind jetzt weniger allein und genießen das Schwofen.
(Quelle u.a.: https://enorm-magazin.de/gesellschaft/leben-im-alter/einsamkeit-im-alter-die-nachmittage-sind-zum-feiern-da)
Und dann hören Sie mal von Christoph Busch. Ein Mann mit einer zauberhaften Idee: Er hat einen alten Kiosk in einer Hamburger U-Bahnstation gemietet. Da verkauft er aber keine Zeitschriften und Süßigkeiten. Der 72-Jährige leiht vorbeikommenden Passanten sein Ohr. Gratis. Er sitzt dort Tag für Tag und wartet auf Menschen, die ihm etwas erzählen wollen, weil sie sonst niemanden haben, der ihnen zuhört. Anfangs hatte er Bedenken, dass niemand kommen wird. Doch über den Ansturm ist er mehr als überrascht. Teilweise heißt es hier, ähnlich wie beim Arzt, „Der Nächste bitte!“, damit jeder, der wartet, auch drankommt. Aus den vielen Begegnungen will er nun ein Buch mit Geschichten und Fotos machen.
(Quelle: https://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/hamburg-mann-eroeffnet-zuhoer-kiosk-in-u-bahnstation-a-1192199.html)
Hand-Verlesenes vom Baum des Pavillons der Guten Nachrichten – hinterlassen von Kirchentagsbesucher*innen …
Ein Mann kennt sich mit Vögeln aus. Er füttert sie das ganze Jahr über in den umliegenden Parks seiner Wohngegend. Er kennt alle Futterstellen, manche ganz abgelegen in den Büschen. Die Nachbarn sind dankbar: Sie haben so immer noch zahlreiche Singvögel in ihrer Nähe.
Eine kranke Mutter fasst nach einem Besuch der Tochter bei ihr neuen Mut und Schwung. Helmut und Elke feiern heute Goldene Hochzeit.
In der Gute-Nachrichten-Box der Reinoldikirche hinterließ ein Großvater Folgendes:
Ich bin sehr glücklich, dass ich meinen Enkel noch sehen durfte. Er konnte nur drei Tage alt werden. Und so trage ich seinen Namen in die Welt hinaus, berichte von ihm, zünde in allen Kirchen, in die ich gehe, eine Kerze an und trage ihn in die dort liegenden Bücher ein: Felix Leon.